Was ist Jnana Yoga?

Jnana Yoga heisst übersetzt Erkenntnis Praxis.
Es geht um die Erkenntnis deines wahren Seins, des Selbst.

Wir identifizieren uns meistens mit dem Körper. Vielleicht nicht so sehr mit dem grobstofflichen, physischen. Fast immer aber identifizieren wir uns mit unserem feinstofflichen Körper: mit unseren Empfindungen, Gedanken und Handlungen. Aber Gedanken und Handlungen sind zeitlich abhängig, sie kommen und gehen. Sie sind nicht ewig und somit nicht die beständige Realität.

All diese Identifikationen erscheinen und vergehen. Man kann sagen, dass sie scheinbar real sind. Was ist denn das, das wir immer real sind?

Was bist du wirklich?

Du bist das, das existiert – zeitlos.
Du bist dir bewusst, dass du existierst – zeitlos.
Wenn du im Gewahrsein deines Seins und Bewusstseins bist, ist das Glückseligkeit.
Das ist dein reales wahres Selbst – Sein, Bewusstsein, Glückseligkeit.

Mit Jnana Yoga entdeckst du also das, was du real und ewig bist. Ent-decken im Sinn des Wortes: Du nimmst die «Decken» weg, die deine eigentliche wahre Natur bedecken. Die Decken bestehen aus deinen «falschen» Identifikationen mit Dingen und Handlungen, die du nicht bist. Dein eigentlicher natürliche Zustand, das Selbst (Atman), musst du nicht erlernen, es war schon immer da – du kannst es einfach nur erkennen.

Im Kurs werden Teachings und Lehren aus dem Advaita Vedanta (= das Wissen um das Eins-sein) angewendet, das heisst, du hörst die Teachings kontemplativ (beschaulich) und empfindest sie dann meditativ in dir selbst.

Gewisse Yoga Atemübungen (Pranayama) werden manchmal angewendet, um unser Gewahrsein zu stärken. Es gibt keine Yoga Körperübungen.
Wir arbeiten auch mit der Selbst-Ergründung von Ramana Maharshi. Diese basiert auf dem Vedanta.

«Jeder jagt nur dem hinterher, von dem er sich Glück verspricht. Weil du glaubst, dass das Glück von diesem oder jenem Objekt kommt, jagst du ihm hinterher. Forsche nach, woher das Glück, auch das Glück das anscheinend von den Sinnesobjekten herrührt, wirklich kommt. Dann wirst du verstehen, dass alles Glück lediglich vom Selbst kommt und wirst immer im Selbst verweilen.»
Ramana Maharshi

  • Veda: Wissen, Offenbarung, älteste Schriften des Hinduismus
  • Vedanta: Vollendung des Wissens
  • Advaita: Nicht-Zweiheit, Nicht-Dualität